Landtagsabgeordneter Christian Wendel, Leiter der Gedenkstätte Dr. Jan Erik Schulte, Erste Beigeordnete des LWV Ulrike Gote, Landesdirektorin Susanne Simmler,  Innenminister Roman Poseck, Dekanin der HöMS Prof. Dr. Beate Eibelshäuser, Dekan der HöMS Frank Schneider

Hessisches Ministerium des Innern, für Sicherheit und Heimatschutz

Kooperation zwischen Gedenkstätte Hadamar und HöMS vereinbart

Roman Poseck: „Politische Bildung und eine lebendige Erinnerungskultur sind unverzichtbar. Mit der heute gestarteten Kooperation mit der Gedenkstätte Hadamar des Landeswohlfahrtsverbands Hessen und dem vorgesehenen Studientag setzen wir neue Akzente in der Ausbildung der Nachwuchskräfte in Polizei und Verwaltung.“

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Innenminister Roman Poseck hat heute die Gedenkstätte Hadamar besucht und eine Absichtserklärung über eine Kooperation zum Besuch der Gedenkstätte Hadamar zur politischen Bildung während des Studiums von Beamtenanwärterinnen und Beamtenanwärtern vereinbart. Partner der Kooperation sind der Landeswohlfahrtsverband (LWV) Hessen, die Gedenkstätte Hadamar, die Hessische Hochschule für öffentliches Management und Sicherheit und das Hessisches Ministerium des Innern, für Sicherheit und Heimatschutz.

Hadamar ist Ort des Gedenkens und der politischen Bildung

Innenminister Roman Poseck führte anlässlich der Unterzeichnung der Kooperation aus: „Mein Besuch in Hadamar hat einmal mehr gezeigt, wie wichtig eine wache Erinnerungskultur ist. Die unzähligen Opfer der Gräueltaten des Nationalsozialismus dürfen niemals in Vergessenheit geraten. In der Tötungsanstalt Hadamar wurden Tausende unschuldige Menschen auf schreckliche Art und Weise ermordet. Heute ist Hadamar ein Ort des Gedenkens und der politischen Bildung. Hier wird wichtige Bildungs- und Forschungsarbeit gegen das Vergessen sowie für eine demokratische, friedliche und werteorientierte Zukunft geleistet. Ich habe die Gedenkstätte erstmals vor fast 25 Jahren als junger Limburger Richter besucht und war zutiefst beeindruckt. Hier wird das Ausmaß der nationalsozialistischen Tötungsmaschinerie auf bedrückende Art und Weise besonders sichtbar.

„Erinnerungskultur ist gelebte Demokratiestärkung"

Susanne Simmler, Landesdirektorin des LWV Hessen, der Träger der Gedenkstätte ist, betonte: „Erinnerungskultur ist gelebte Demokratiestärkung und deshalb begrüßen wir diese gemeinsame Initiative sehr“. Für den LWV und die Gedenkstätte sei das dauerhafte, jetzt festgeschriebene Miteinander von großer Bedeutung. „Ein Besuch der Gedenkstätte Hadamar des LWV“, sagte Simmler, „ist ein unerlässlicher Baustein für das Demokratieverständnis und sollte bei allen Bürgerinnen und Bürgern auf dem Programm stehen.“

Ulrike Gote, Erste Beigeordnete des LWV Hessen, ergänzte: „Wir freuen uns sehr über die heute vereinbarte Zusammenarbeit zwischen der Hessischen Hochschule für öffentliches Management und Sicherheit und der Gedenkstätte Hadamar“. Nur wer sich intensiv auch mit Ausgrenzung und Menschenverachtung in der deutschen Geschichte auseinandersetze, könne die Bedeutung unserer Demokratie heute verstehen und sie in ihren Grundfesten schützen und für die Zukunft bewahren helfen, betonte Gote. Weitere Kooperationen könnten gerne folgen.

Hier knüpfte auch Innenminister Roman Poseck noch einmal an: „Wir müssen unsere demokratischen Grundwerte gerade in Zeiten der Radikalisierung immer wieder aufs Neue verteidigen. Der Rechtsextremismus ist inzwischen wieder die größte Bedrohung unserer Demokratie. Gewalt, Hass, Hetze und Antisemitismus dürfen keinen Platz in unserer Gesellschaft haben.

Gedenkstätte Hadamar soll regelmäßig im Rahmen eines Studientages besucht werden

Wir haben heute vereinbart, dass die Anwärterinnen und Anwärter der Polizei und der Verwaltung die Gedenkstätte Hadamar regelmäßig im Rahmen eines Studientages besuchen, um sich mit der NS-Geschichte auseinanderzusetzen. Politische Bildung und eine lebendige Erinnerungskultur sind unverzichtbar. Mit der heute gestarteten Kooperation und dem vorgesehenen Studientag in der Gedenkstätte setzen wir neue Akzente in der Ausbildung unserer Nachwuchskräfte.

In der Vergangenheit haben Fehlentwicklung in der Polizei auch gezeigt, wie wichtig Extremismusprävention ist. Polizisten mit extremistischem Gedankengut darf es nicht geben. Deshalb sind auch bereits viele Maßnahmen zur Sensibilisierung und Prävention ergriffen worden. Heute fügen wir einen weiteren Baustein hinzu. Und weiter gilt, dass wir auf etwaige extremistische Erscheinungen in Reihen der Polizei mit aller Konsequenz reagieren werden. Allerdings besteht für mich auch kein Zweifel daran, dass die allermeisten Polizisten und Polizisten in Hessen mit beiden Beinen fest auf dem Boden unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung stehen.

Ich danke dem LWV Hessen und seiner Gedenkstätte Hadamar für ihre überaus wertvolle Arbeit, die sie seit Jahren leisten. Und ich danke allen Beteiligten für die heute dokumentierte Kooperationsbereitschaft im Sinne unseres gemeinsamen Interesses an einer lebendigen Erinnerungskultur und werteorientierten politischen Bildung.“